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Review

Tender Loving Care

 Medium: Deutsche DVD-ROM-Fassung & CD-Demo-Version zum Grafikvergleich 


STORY: 
Anfangs entwickelt die Geschichte einen gewissen Reiz da sie einen geheimnisvoll-mysteriösen Touch und auch entsprechende Szenen besitzt. Dieser geht leider in der zweiten Hälfte verloren und die Story begibt sich eher in die Richtung typischer TV-Qualität wie man sie so oft im Fernsehen zu sehen kommt : Sex, Macht, Intrigen... Vielleicht hier nicht ganz so heftig wie in Fernsehfilmen, aber neue Ideen bietet die Story nicht. Die Charaktere sind leider auch ziemliche Klischees. Die depressive Frau, der gehörnte Ehemann der keine starken Nerven hat, und die sinnliche Krankenschwester die wohl "weiß was sie will". Dies alles stört angesichts anderer weiter unten erwähnten Pluspunkte jedoch kaum, wenn es auch nicht komplett die Tatsache versteckt, das die Story nichts soo besonderes ist. Immerhin wurde sie gar nicht schlecht variiert. Überraschungen gibt es schon hin und wieder. Ein paar der Endszenen sind zudem sehr gut geworden.
6 von 10


GRAFIK: 
Die Grafik ist wirklich beachtlich - vorausgesetzt man hat die DVD-Version. Die Filmsequenzen werden in sehr guter DVD-Qualität und in schönem Widescreen präsentiert. Bildfehler treten hierbei nicht auf. Auch die Spielgrafik ist sehr gelungen. Meist wirken Rendergrafiken a la "Myst" immer aalglatt und kalt. Hier interessanterweise nicht (was vielleicht auch an der behaglichen Umgebung liegen mag). Alles wurde zudem schön gestaltet. Gelegentlich gibt es bei einem Raumwechsel auch eine kurze Rendersequenz zu sehen. Die CD-Version jedoch verliert hier. Je nach Auswahl kann man die Filmsequenzen entweder im Vollbild ansehen, welche jedoch nicht so flüssig verlaufen wie in der DVD-Fassung und zudem im mittelmäßigen Halbzeilen-Modus wiedergegeben werden, oder man entscheidet sich für den anderen Videomodus, in dem zwar auf Halbzeilen verzichtet, der Bildausschnitt aber sehr verkleinert wird, sodaß die Filmsequenzen ihre Wirkung nicht mehr komplett entfalten können. Die Qualität ist noch akzeptabel, die DVD-Fassung ist allerdings, wenn möglich, vorzuziehen.
6 von 10 (CD-Version) / 10 von 10 (DVD-Version)


SOUND: 
Der Sound ist ebenfalls Klasse. Das beginnt gleich zu anfang mit der sehr guten Qualität, dem ebenso guten Klang und passender Hintergrundmusik. Von letzterer ist viel vorhanden, auch während den Befragungen im Spiel. Hier hat man wirklich ganze Arbeit geleistet. Auch jegliche Soundeffekte klingen gut. Kleinigkeiten wie der Menüklick, der von einem Klavier-"Geräusch" begleitet wird, machen Laune und zeigen zudem die edle Machart.
10 von 10


SPIELTIEFE:
Viel "Gameplay" gibt es eigentlich nicht. "Tender Loving Care" geht mehr in die Richtung "Interaktiver Film" als "Adventure". Typische Elemente wie Gegenstände kombinieren stehen hier nicht an der Tagesordnung. Hier geht es mehr darum der Zuschauer zu sein und psychologische Test's in Form von Fragen zu beantworten.
Das Spielprinzip verläuft so, das man zuerst einige Minuten Film zu sehen bekommt. Danach gibt es eine kurze Zusammenfassung und Meinung von Dr. Turner (gespielt von Hollywoodstar John Hurt), der als Psychiater dem Ehepaar half, und dem Zuschauer danach einige Fragen über die Personen und die eben geschehenen Ereignisse stellt.
Danach hat der Spieler die Möglichkeit sich in dem Haus umzusehen und ein paar umliegende Gegenstände näher zu erforschen, als auch die Tagebücher der 3 Hauptdarsteller zu lesen um noch genauer zu wissen was in ihnen vorgeht. Außerdem gibt es, wenn man im Haus jeden der Räume absucht, irgendwann noch eine Filmsequenz mit einem der 3 Hauptakteure zu sehen. Sollte man ebenfalls gesehen haben um auch wirklich jedes kleinste Detail über die ganze Geschichte und den Charakteren herauszufinden. Hat man genug gesehen, läßt sich das Spiel mittels Klick eines bestimmten Gegenstandes im Haus weiterführen (dank einer intergrierten Karte, mit der man sich auch längeres herumlaufen ersparen kann, auch leicht zu finden). Bei Klick werden erneut einige Fragen gestellt. Diesmal ein sogenannter "TAT" : Fragen die für das Persönlichkeitsprofil erstellt werden. Hier werden unterschiedliche Bilder, Gemälde und anderes gezeigt und dazu Fragen gestellt. Je nachdem wie man antwortet, verlaufen nachfolgende Filmsequenzen ein wenig anders (mehr dazu unter "Komfort"). Auch ist von der jeweiligen Antwort abhängig welche Frage als nächstes gestellt wird.
Daneben gibt es auch noch ein Spiel in dem man erraten soll, was für ein Symbol unter der verdeckten Karte steckt. Dieses Spiel geht jedoch mehr in die Richtung "???", denn eigentlich kann man hier nur raten. Vielleicht entdeckt der ein oder andere hier hellseherische Fähigkeiten.
7 von 10


KOMFORT: 
In Sachen Besetzung finden sich zwar, John Hurt ausgenommen, eher unbekannte Darsteller, doch sie überzeugen zweifelsfrei in ihrer Rolle. Zur Ausstattung des Spiels: Leider gibt es keine deutschen Untertitel und auch keine Pause-, sowie Spulfunktion für die Videos. Gespeichert wird immer automatisch beim Beenden des Spiels; an einer früheren Stelle ist das Spiel dabei leider nicht mehr aufrufbar. Das Options-Menü, welches in der CD-Demo-Version vorhanden war, fehlt interessanterweise in der DVD-ROM-Version. Darunter gab es eine Einstellung für die Bildanzeige und die Option die Hintergrundmusik zu deaktivieren. Ersteres ist bei der DVD-Version verständlich, warum jedoch die Musik-Regelung fehlt ist fraglich. Zudem seltsamerweise im DVD-Handbuch die nicht vorhandene Option dennoch erwähnt wird. Außerdem ist die Musik trotzdem regulierbar, über die Tasten + (Plus) und - (Minus).
Zu Anfang des Spiels wird man aufgefordert seinen Namen einzugeben damit das ganze Persönlichkeits-Profil gespeichert wird und man sich am Ende nochmal seine eigene komplette Version als Film ansehen kann. Insgesamt ist es möglich 4 Profile anzulegen. Möchte man TLC ein weiteres Mal spielen, ist es erforderlich ein Profil zu löschen. In Sachen Endszenen werden insgesamt ca. 7 Verschiedene spendiert (noch mehrere möglich). Welche der Spieler zu sehen bekommt hängt von den Antworten der gestellten Fragen ab. Das die Fragen die Handlung des Spiels beeinflussen stimmt nur in einem wenig prozentualen Teil. Beeinflußt wird eigentlich nur wie sich die Charaktere in den nachfolgenden Sequenzen verhalten. Entweder ist Michael mal etwas agressiver in der Ausdrucksweise, oder Kathryn in ihrer Verführerischen. Auch hängt von den Antworten ab, wie viele Details bei erotischen Szenen zu sehen sind. Witzigerweise läßt sich im Menü zudem das eigene Profil aufrufen welches Dr. Turner durch die Fragen bzw. Antworten von dem Spieler erstellt und selbigen dadurch analysiert. Hier kann sich zum Beispiel herausstellen, dass man Chancen als Politiker haben würde. Was ebenfalls noch schade ist: Ein gleichzeitig installierter Software-Player läßt sich leider nicht immer vorziehen. Meist wählte das Spiel immer den mit der MPEG2-Decoderkarte verbundenen Player. Test's haben jedoch ergeben daß das Spiel auch ohne MPEG2-Decoderkarte, also nur mit einem Software-DVD-Player, zum laufen zu bekommen ist. Sehr hilfreich ist auch das FAQ-Handbuch, welches einige nützliche Technik-Tips von sich gibt.
7 von 10


SYNCHRO: 
Bei der Synchronisation hat man sich ebenfalls nicht lumpen lassen. John Hurt bakam den Synchronsprecher Jürgen Thormann, (u.a. Sprecher von Michael Caine), der sofort Professionalität vermittelt. Auch die 3 Hauptdarsteller wurden mit hörbar erfahrenen Synchronsprechern besetzt; dies gilt auch für (fast) alle, wenigen Nebendarsteller. Abgesehen von den Filmsequenzen sind auch die Schriftzüge der Gegenstände, wie die Tagebücher, sehr gut und fast völlig fehlerfrei ins Deutsche übersetzt. Lediglich ein paar wenige Schriften, wie z. B. Zeitschriften, werden beim Titelbild nur mit deutschen Untertiteln angezeigt, was aber keinesfalls schwerwiegend ist. Die Übersetzung ist insgesamt ausgezeichnet.
10 von 10


SPIELSPASS :
Trotz der nicht vor Ideen überschäumenden Story stellt sich dank der Darsteller, die zudem mit ihren etwas klischeevollen Charakteren zu kämpfen versuchen, tatsächlich Reiz ein. Auch die Machart des Spieles selber läßt die Laune nicht vergehen. Beim zweiten Durchspielen jedoch verliert sich leider ein wenig das Reizvolle, trotz des Wissens möglicherweise eine andere Endsequenz zu sehen zu bekommen. Durch die Tatsache dass man nichts zu lösen brauch, sondern eher erforschen und Fragen beantworten muß, sollte man damit rechnen "Tender Loving Care" schnell durchgespielt zu haben. Erforscht man aber wirklich alles und ist nicht darauf aus, das Ganze so schnell wie möglich durchzuspielen, kann man sich auf mehr als ein Dutzend Spielstunden einstellen.
8 von 10


ENDMEINUNG :
Hinter "Tender Loving Care" steckt mehr als nur ein Interaktiver Film. Hier sieht man eindeutig das es sich um einen edlen Vertreter handelt, welcher mehr die Erwachsenen anspricht, aber auch Jüngeren durchaus Spaß machen kann. Auf alle Fälle sollte man "Tender Loving Care" nur bedingt als Spiel sehen, sondern mehr als Blick hinter die eigene Psyche. Die Story ist zwar, wie schon erwähnt, nichts Großes, dies wird aber durch viele andere Pluspunkte - allen voran Darsteller und Hintergrundmusik - überraschend gut wett gemacht. Erwähnt sei noch, dass der Endeindruck u.a. auch dem schön leicht mysteriösem (allerdings auch nicht komplett zu entzifferndem) Ende zu verdanken war, der jedoch eben nicht bei jedem Spieler erscheinen wird. Immerhin gibt es nicht nur eine dieser Endsequenzen, die das Ende offen lassen. Tatsächlich sind jedoch die anderen Endszenen weitaus konventioneller. Ein wenig schade für die anderen Spieler, weil das Abspannlied auch so schön mysteriös klingt und gerade daher zum Ende paßt. Aber genug geunkt: TLC ist insgesamt zweifelsohne empfehlenswert.
9 von 10

 
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