STORY:
Die Story richtet sich deutlich an erwachsenere Spieler. Dafür sprechen nicht nur die gut gemachten Gore-Sequenzen, welche wohlbemerkt nichts für Zartbesaitete sind, auch in "körperlicher" Hinsicht geht es ordentlich zur Sache. Wenn der Held jedoch z.B. eine Wahnvorstellung und gleichzeitig einen Peitschenschlag seiner Angebeteten bekommt, wirkt dies zusätzlich zur passenden Musik durchaus wirkungsvoll. Die Atmosphäre kommt während des ganzen Spiels sehr gut herüber. Dafür sorgen auch die Darsteller, dessen schauspielerische Leistungen sich absolut sehen lassen kann. Die Story selber und dessen Verlauf ist spannend umgesetzt worden. Minuspunkte finden sich eher wenig. Leicht zu kritisieren ist der ein leicht schematische Ablauf im Stil von "arbeiten gehen, ab zum Psychiater, abends 'ne Nummer schieben, einer wird umgebracht". Etwas lang geraten sind die Psychiater-Sequenzen in der der Spieler näher an Curtis Vergangenheit gebracht wird. Für die Storyentwciklung sind selbige aber durchaus förderlich. Insgesamt eine recht ausgeklügelte Story mit einem gelungenen Twist gegen Ende. Außerdem kann man zwischen zwei verschiedenen Endszenen wählen. Auf eines muß man vorbereitet sein: Während die Geschichte zu Beginn noch recht bodenständig präsentiert wird, rutscht sie gegen Ende mehr und mehr ins Fantastische ab.
8 von 10
Die Videos werden allesamt im Halbzeilenmodus wiedergegeben. Dieser sieht zwar nicht so schön aus, da die Videos selber jedoch in guter Qualität sind, fällt dies kaum ins Gewicht. An den SuperVGA-Stanbildgrafiken gibt es nichts zu beanstanden.
8 von 10
SOUND:
Was da so alles aus den Lautsprechern tönt ist beachtlich: Die Dialoge sind glasklar; jegliche Soundeffekte klasse. Ein spezielles Lob verdient die Musik: Vom stimmungsvollen Intro und den gelegentlich sogar ziemlich gruseligen Hintergrundmusiken bis hin zum Abspann ist jedes Musikstück gelungen. Somit zeugt der Sound insgesamt von einer sehr guten Qualität. Kleines Manko: Zumindest in der deutschen Fassung gibt es leider bei vielen Szenen ein sehr leises Piepen im Hintergrund zu hören. Dies stört den Gesamteindruck aber so gut wie gar nicht.
10 von 10
SPIELTIEFE: Eine Sache sei gleich gesagt: Man hätte es sich sehr gewünscht interaktiver vorzugehen. Das der vom Spieler gesteuerte Hauptdarsteller extra die Ratte unter das Sofa schickt, damit sie ihm die gemopste Brieftasche wiederbeschafft, anstatt das Sofa schlicht zur Seite zu schieben ist zu verschmerzen. Mehr schade ist die Tatsache das man nicht selber entscheiden, ob Curtis SPOILER immer wieder mit seiner Arbeitskollegin Therese in die Kiste springen soll SPOILER-ENDE .
Die Spieltiefe beschränkt sich hauptsächlich auf das Sammeln, Benutzen und Kombinieren von Gegenständen. In ein paar wenigen Szenen, z.B. wenn es gerade darum geht die Handlung weiterzuführen, kann man gelegentlich nur eine Wahl treffen womit die nächste Filmsequenz eingeleitet wird. Von Interaktivität kann dann hierbei nicht gerade die Rede sein, aber solche Szenen treten selten auf. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich überwiegend im einfachen bis fortgeschrittenen Bereich. Das Puzzle gegen Ende jedoch ist ein extrem harter Brocken den wirklich nur Profis lösen können. Hier ist man selbst als Fortgeschrittener aufgeschmissen. Sehr fraglich was sich die Macher hier gedacht haben. Ein nettes Gimmick ist die Tatsache, dass man am Computer auch eMails lesen und beantworten muß. Die Arbeitskollegen schreiben sich auf diese Weise auch gelegentlich amüsante Witze. Schade, dass das Puzzle gegen Ende im krassen Gegensatz zu der restlichen, relativ einfachen Spieltiefe steht.
6 von 10
KOMFORT:
Die üblichen Optionen wie Speichern, Laden und Lautstärkeregler. Weiterhin gibt es eine aufrufbare Filmliste in der sich alle Filmsequenzen, die man während des Spiels zu Gesicht bekam, immer wieder ansehen lassen. Die Inventarliste ist übersichtlich am unteren Bildschirmrand platziert. Die Handhabung und Steuerung des Charakters ist denkbar einfach. Genauso wie das ansehen und kombinieren von Gegenständen. Zudem wechselt wie in Teil 1 der Cursor die Farbe wenn sich ein Gegenstand aufnehmen, benutzen, oder sich eine Filmsequenz auslösen läßt. Eine entschärfte Version steht, wie schon bei Teil 1, ebenfalls zur Verfügung, macht aber eher weniger Sinn da einige recht harte Szenen trotzdem noch gezeigt werden. Das Spiel unterstützt übrigens mehrere Laufwerke: Sollte die erste CD am Ende angelangt sein wird vorab automatisch in anderen installlierten Laufwerken nach der nächsten CD gesucht." Vorsicht: Wer die Hintergrundmusik über den entsprechenden Schieberegler deaktiviert, sollte diesen wenigstens ein Stück (also kurz vor ganz abgeschalten) belassen. Sonst werden hiermit (für den Spieler leider unwissentlich) auch einige Soundeffekte deaktiviert. Zum Beispiel hört man dann Curtis Bermerkungen nicht in "Nicht-Filmsequenzen" oder man überhört es wenn jemand in Curtis Wohnung an die Tür klopft, gleiches gilt für ein an ca. 2 Szenen klingelndes Telefon.
8 von 10
SYNCHRO:
War der erste Teil noch ein Schuß in den Ofen, hat man sich hier weitaus mehr Mühe gegeben. Die Hauptperson Curtis Craig wird von der gut besetzten Stimme klasse synchronisiert. Gleiches gilt für die meisten Nebendarsteller. Sogar Darsteller mit Minirollen sind gut bis sehr gut synchronisiert worden. Berücksichtigt wurden auch englische Schriftzüge; selbst solche, die direkt in Filmsequenzen auftauchen. Lediglich die Polizistin Powell klingt nicht ganz soo gut wie die anderen Darsteller, was aber zu verschmerzen ist.
10 von 10
SPIELSPASS: Schon unglaublich wieviel Unterhaltung dieses Spiel mitbringt. Warum auch nicht, es stimmt ja auch quasi alles. Besonders dank der guten, überzeugenden Darstellerleistungen und der ausgezeichneten Präsentation kommt viel Atmosphäre rüber. Außerdem ist "Phantasmagoria 2" ein Spiel das man immer wieder einmal gern durchspielt. Nur die mangelnde Interaktivität enttäuscht etwas.
10 von 10
Bei diesem Spiel kann sich Sierra (fast) auf die Schulter klopfen. Die solide Story wartet mit einigen Überraschungen und Effekten, als auch sehr gelungenen, blutigen Szenen auf. Die Darstellerleistungen können sich sehen lassen, man kauft zumindest den Hauptdarstellern die Rolle ohne einen Zweifel ab. Der Sound klingt ebenfalls klasse. Schön gruselig und effektiv. Lediglich die minimale Interaktivität und geringe Rätsel-Dichte ist anzukreiden. Wer ein Spiel mit klassischen Adventure-Rätseln sucht, sollte einen Bogen machen. Trotzdem ein empfehlenswerter "Interaktiver Film/Adventure"-Mix, der aufgrund einigen heftigen Gore-Inhalten besonders Horror-Fans gefallen wird.
9 von 10