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Review

Phantasmagoria

 Medium: Deutsche Fassung 

STORY:
Ein Schloß in dem es gruselt. Na ja, nix Neues. Die Story ist eigentlich hoffnungslos veraltet, aber passabel variiert. Im Großen und Ganzen erinnert der Aufhänger der Geschichte irgendwo stark an "Shining": Da drehte der Freund der Hauptdarstellerin auch nach einer Weile durch. Viel Story gibt es ansonsten eigentlich auch gar nicht. Hauptsächlich müssen die Rätsel auch im Schloß geknackt werden. Nur an wenigen Szenen geht es mal zu einem kurzen Trip in die Stadt in der man von den meisten Bekanntschaften erfährt, was doch für ein böser Fluch auf dem Haus liegt. Das am Ende eine bestimmte Person (welche soll hier logischerweise nicht verraten werden) am Ende stirbt ist zudem etwas schade. Gut, es ist dadurch nicht unbedingt vorhersehbar gewesen, trotzdem tut es einem schon etwas Leid.
6 von 10


GRAFIK:
Die Hintergrundgrafiken besitzen offensichtlich keine hohe Farbtiefe weswegen das Ganze recht "kalt" aussieht. Das Menü paßt sich dem ironischerweise an. Überwiegend in Grau gehalten, bis auf die Menüpunkte und Gegenstände welche in rot dargestellt werden. Zurück zu den Hintergrundgrafiken : Die Sequenzen mit den Darstellern wurden per Bluescreen gefilmt und dann in die Hintergrundgrafiken eingefügt - mit Ausnahme von ein paar Szenen welche als kompletter Film dargestellt werden. Leider sind die eingefügten Darsteller-Szenen teilweise arg pixelig geraten. Bei den kompletten Filmsequenzen ist das ganze noch durchaus akzeptabel - wenn sie auch etwas ruckelig präsentiert werden. Schade auch etwas, das man bei entsprechenden Szenen all zu deutlich sieht, das die Darsteller in die entsprechenden Bilder eingefügt worden sind. Heutzutage hoffnungslos veraltet, aber noch akzeptabel.
6 von 10


SOUND:
Auch der Sound ist nicht das Gelbe vom Ei. Der Ton ist in jeder Film-, Sprech-, Geräusch- und Musiksequenz mit einem Rauschen unterlegt - deutliches Anzeichen von 8bit-Qualität. Dies ist aber noch zu verschmerzen. An wenigen Szenen, wie zum Beispiel an der Stelle, wo Adrienne mit der Antiquitätenhändlerin spricht, gibt es einen kurzen Dialog der total leise geriet. Durch die Hintergrundmusik ist dieser leider nicht zu verstehen. Von solchen Szenen gibt es leider, oder zum Glück nur, ca. 4 Szenen. Die Dialoge sind ansonsten überwiegend gut verständlich. Die Musik ist eigentlich gar nicht von schlechten Eltern. Schade nur, das sie so willkürlich auftritt. Untersucht Adrienne mal etwas bestimmtes kommt hier bis auf ein paar Geräusche nichts, untersucht sie einen Schrank wo auch nicht viel passiert kommt plötzlich ein unheimliches Musikstück. Dies ist aber eine nur sehr minimale Schwäche.
6 von 10


SPIELTIEFE:
Die Spieltiefe ist denkbar einfach. Das Meiste läßt sich lösen, indem erstens alle möglichen Räume abgeklappert werden, wo dann eine entsprechende Filmsequenz auftaucht und zweitens alle möglichen Leute nach Diesem und Jenem befragt werden. Gelegentlich artet dies auch mal in Dialoglastigkeit aus, wenn man zum Beispiel die Antiquitätenhändlerin circa zwei Dutzend Male anklicken kann bzw. muß um weiter voran zu kommen. Dies hält sich aber in Grenzen und ist auch nicht ganz so schlimm wie es klingen mag.
Das Kombinieren von Gegenständen wird einem relativ einfach gemacht. Man pickt sich das entsprechende aus dem Inventar und bewegt es über den Bildschirm. Wird der Gegenstand plötzlich rot umrandet, heißt das, er kann an dieser Stelle benutzt werden. Gegen Ende gibt es dann noch eine Sequenz auf Zeit. Soll heißen, agiert man nicht richtig oder nicht schnell genug geht man drauf. Leider kann man in dieser Szene tatsächlich in eine Sackgasse geraten - ohne das man dadurch irgendwie im Spiel einen Hinweis bekommt. Interessanterweise wird man, wenn man stirbt, an die letzte Stelle zurückversetzt wo man richtig agierte. Leider passierten dabei zwei unerklärliche Dinge : Einmal wurde der Spieler, nachdem man zum vierten Mal abgekratzt ist, plötzlich an eine andere Stelle versetzt als die vorherigen drei Male. Der Vorteil war zwar, das man aus der (allerdings eben unwissentlichen) Sackgasse rauskam, aber die Logik sucht der Spieler dabei vergebens. Zwei Mal stürzte das ganze sogar ab, weswegen man nur nochmal beim letzt gespeicherten Spielstand weiter machen konnte (dies nur nebenbei erwähnt, da die Abstürze in den "Komfort" einfließen). Sollte man mal nicht weiterkommen kann man den sogenannten Hintkeeper nutzen. Dieser rote Totenschädel gibt bei Benutzung Tips zum Weiterkommen von sich.
7 von 10


KOMFORT:
In der Optionsvielfalt dieses Spiels tut sich nicht viel. Zwar gibt es übliche Standardoptionen wie Lautstärkeregelung und Helligkeitseinstellung.
Aber Adrienne kann leider nur 8 Gegenstände mit sich herumtragen. Auch das ist noch nicht all zu schwerwiegend, da es nur selten passiert das man nicht mehr genügend Platz hat. Leider hat man nur einen einzigen Speicherplatz zur Verfügung. Auch wenn das Spiel trotz der 7 CD's relativ kurz ausfällt ist ein Speicherplatz entschieden zu wenig. Bedacht hat man alternative Sequenzen. Die zeitbegrenzte Endsequenz hat zum Beispiel an ein paar Stellen alternative Szenen zum Weiterkommen zu bieten.
Viele Orte gibt es nicht. Hauptsächlich turnt die vom Spieler gesteuerte Adrienne im Schloß herum. Gelegentlich gehts auch mal nach draußen in die Scheune und in eine Stadt, sowie ein dort angrenzendes Haus. Mehr Orte gibt es zwar nicht, dies tut dem Spiel aber keinen großen Abbruch. Zur Ausstattung gehört übrigens auch noch der bereits unter "Spieltiefe" erwähnte Hintkeeper, der bei Bedarf Tips von sich gibt. Auch trat noch zumindest 1 Handlungsproblem auf : Adrienne kann die Antiquitätenhändlerin Lou selbst in Kapitel 5 noch nach dem Weg zu einem Mann namens Malcom fragen, obwohl man ihn bereits ab Kapitel 2 besuchen kann. Einen relativ großen Pluspunkt hat das Spiel noch : Es besitzt eine Menge an versteckten Filmsequenzen : Szenen die nicht unbedingt zur Lösung nötig sind. Davon sind wahrlich viele vorhanden. Sprich : Spielt man das Ganze nur mit Komplettlösung durch entgehen einem rund 60 % des ganzen Spiels. Zuguterletzt gibt es eine Option entsprechend heftige Szenen im Spiel in einer zensierten Fassung wiederzugeben. Gegen Ende traten, wie schon unter "Spieltiefe" angesprochen, noch ein paar techn. Mängel in Form von Abstürzen auf, allerdings nur wenige. Erfreulicherweise enthält die deutsche Fassung alle Filmsequenzen auch in englisch.
7 von 10


SYNCHRO:
Wer zur Hölle hat diese Synchro verbrochen? Gleich zu anfang merkt man dass die Sprecher leider kaum professionelle Tonlagen erwischen. Besonders gegen Ende klingt der Sprecher von Don leider oft sehr albern was sich sehr negativ auf die ohnehin eher mittelmäßige Spannung auswirkt. Wirklich Schade. Die Sprecherin der Hauptakteurin Adrienne ist da noch am Besten, allerdings hat auch sie bei ihren Dialogen Schwierigkeiten das Ganze glaubhaft zu präsentieren. Dies gilt auch für alle Nebendarsteller, bei denen so nahezu alle auch nur durchschnittliche Qualität aufweisen. Positiv zu erwähnen ist das zum Beispiel Schriftzüge, die im Spiel vorkommen, komplett eingedeutscht worden sind. Dies gilt u.a. auch für die vielen handgeschriebenen Briefe die man im Spiel vorfindet. Löblich, aber die gesprochene Synchro macht leider viel kaputt. Die Mundbewegungen passen zudem nur selten 100% zu den gesprochenen Dialogen. Überwiegend liegt das Gesprochene knapp bis stark daneben. An einer Stelle kommt sogar ein gesprochener Satz, in der die Protagonistin Adrienne den Mund dazu erst ganze ca. 6 Sekunden später bewegt.
Ach und, schon mal den Untertitel vom CD-Cover gelesen ? : "Betten Sie, das es kein Alptraum ist !".
4 von 10


SPIELSPASS:
Die schwächelnde Grafik macht einen guten Ersteindruck zunichte. Dies gibt sich aber mit der Zeit. Trotz der sieben CD's kann man das Spiel durch den einfachen Schwierigkeitsgrad durchaus in ca. 15 Stunden durchgespielt haben. Die angekündigten Schockeffekte sind einerseits nicht schlecht, andererseits nicht so reichhaltig vorhanden wie erwartet. Außerdem sind viele der Effekte in versteckten Szenen enthalten, die nicht unbedingt zum Weiterkommen notwendig sind. So sollte man zum Beispiel ständig alle Spiegel abklappern, damit Adrienne auch hübsch einen blutigen Rückblick in die Vergangenheit nach dem anderen bekommt. Auch die bereits erwähnte mäßige Synchro drückt auf den Spielspaß. Fast schon erstaunlich, dass angesichts der genannten Schwächen doch noch 7 Punkte Spielspass drin sind.
7 von 10


ENDMEINUNG:
Die Story ist Durchschnitt, die manchmal sehr pixelige Grafik drückt zumindest anfangs auf den Spielspass. Die oft nicht treffsichere, gesprochene Synchronisation macht alles noch schlimmer. Reiz entwickelt das Spiel trotz seines Alters dennoch! Und die Splatter- Szenen sind wirklich gut gelungen - auch wenn es dem Spiel an Spannung eher mangelt. In Sachen Spieltiefe ist "Phantasmagoria" eher für Einsteiger geeignet. Die Spieldauer ist trotz der sieben CDs recht kurz. Damals gab es eben noch keine so guten Kompressionsmöglichkeiten... Insgesamt für Fans von interaktiven Filmen, die Horror mögen, besonders gut geeignet. Und auch für Einsteiger, aufgrund des einfachen Schwierigkeitsgrades.
7 von 10

 
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