STORY:
Im Zentrum von CASEBOOK Trilogy steht das forensische Aufklären von drei Verbrechen. In den ersten zwei der drei Fälle bleiben große Überraschungen aus, storymäßig sind die CASEBOOK-Fälle leider recht banal. Zu Anfang mag das noch in Ordnung sein, um sich auch erst einmal mit dem Spiel vertraut zu machen. Aber auch im späteren Verlauf mangelt es der Story akut an Spannung und Überraschungen. Wer trotzdem dran bleibt, wird mit Episode III belohnt, die erstaunlicherweise dann doch noch das präsentiert, was man in den ersten Episoden vermißt: Einen guten Spannungsbogen, der gar bis zum Ende durchgehalten wird. 5 von 10
GRAFIK:
Die Filmsequenzen zeichnen sich durch eine fast schon atemberaubende Qualität aus. Ausnahmslos zeigen sich dem Spieler in den längeren Cutscenes gestochen-scharfe Bilder. Kürzere Zwischensequenzen, in denen sich der Partner des Spielers mit selbigem unterhält, enthalten allerdings nicht die ausgezeichnete Qualität längerer Szenen. In den interaktiven Szenen, wenn sich der Spieler die Tatorte per Fotoapparat näher anschaut, wird es sogar mitunter sehr unscharf, was den Gesamteindruck aber kaum schmälert.
9 von 10
SOUND:
Die Geräuschkulisse ist gelungen, die Musik paßt zur Atmosphäre und die Darsteller sind gut zu verstehen. Hier harmoniert alles sehr gut miteinander.
9 von 10
SPIELTIEFE:
Der Spieler hat zu 90% damit zu tun, den Tatort des Verbrechens abzusuchen bzw. zu fotografieren und selbige Fotos in den Computer einzugeben. Diese werden im Anschluß von einem Kollegen weiter ausgewertet. Aufgelockert wird das ganze mit dem Aufsuchen von DNA-Spuren und dem Kombinieren der geschossenen Fotos um weitere Zusammenhänge festzustellen. Hier kommt dann auch schon das große Problem des Spiels zu Tage: Das stetige Abfotografieren des Tatortes sorgt nach gewisser Zeit für ein großes Motivationsloch. Die Minispiel-Einsprengsel sind zum großen Teil nicht der Rede wert. Das Entnehmen von DNA-Spuren oder Fingerabdrücken enthält keine Komplexität und ist mit ein, zwei Klicks schnell erledigt. Ein paar wenige Ausnahmen gibt es z. B. in Form des Überprüfens, ob das Opfer gestoßen wurde oder selber gesprungen ist. Jedoch sind diese kleinen Einlagen in Episode 2 schon wieder Mangelware. In technischer Hinsicht gibt es nicht das geringste zu beanstanden, das Spielkonzept selbst wird allerdings schnell langweilig. Vielleicht wäre es klug gewesen, dem Spieler zumindest einige der Verhöre zu überlassen; diese werden im Spiel vom Partner Detective Burton in entsprechenden Zwischensequenzen durchgeführt. Nicht selten undurchsichtig ist auch das erforderliche Kombinieren geschossener Fotos, um weitere Spuren zu überprüfen. Vielfach kann man hier nur durch "Trial & Error" vorankommen. Auch hier gilt wieder: Wer dran bleibt, darf in Episode III neben dem Fotografieren auch wieder bei einigen Minispielen mitmischen. Ein gewisses Minispiel, dass sich zunehmend wiederholt, fängt dann zwar wiederum an, leicht auf den Geist zu gehen, insgesamt macht die dritte Episode jedoch - auch aufgrund der Story - wieder etwas mehr Spaß. Kleiner Tipp an die Macher: Zukünftig vielleicht doch dem Spieler ein paar der Interviews überlassen und/oder bei einer Kampfszene oder Schußsequenz dabei sein. In Sachen Abwechslung gäbe es noch einiges an Potential! 4 von 10
KOMFORT:
Die Handhabung des Spiels ist optimal. Vereinzelt kam es zu Abstürzen im Spiel. Eine offenbar im Hintergrund automatische Speicherung verhindert immerhin, dass der Spieler allzuweit zurückgeworfen wird. Gelegentlich fielen bei einigen Filmsequenzen die englischen Untertitel aus. Im Optionsmenü findet sich eine Option zur Mausgeschwindigkeit und für einzublendende Untertitel. Regler für Optionen wie Hintergrundmusik und Geräusche gibt es nicht. Weiterhin scheint CASEBOOK manchmal Darstellungsschwierigkeiten zu haben: Je nachdem ob man einen Vollbild- oder Breitwand-Monitor besitzt paßt das Spiel seine Darstellung an. Unter einem der verwendeten Vollbild-Systeme wurde das Spiel allerdings im gestreckten 16:9-Modus ausgegeben, sodaß ein leichter "Eierkopf"-Effekt entstand. Im Optionsmenü gibt es hierfür nichts. Wer also keinen Monitor mit entsprechender, manueller Anpassung besitzt, schaut im ungünstigsten Fall in die Röhre.
6 von 10
SYNCHRO:
Keine Bewertung, da die deutsche Version (welche allerdings auch nur dt. Untertitel besitzt) nicht zum Test vorlag.
keine Wertung
SPIELSPASS:
Der Ersteindruck ist enorm, denn die Präsentation ist klasse! Dann beginnt die Ermittlerarbeit: Im ersten Fall ist die Motivation, auch aufgrund einiger Minispiele, noch am Besten. In der zweiten Episode nutzt sich im Laufe der Ermittlungen das Spielprinzip sehr schnell ab. Vorwiegend deswegen, weil die erwähnten, kleinen Spiele entschieden abnehmen und damit keine Abwechslung mehr stattfindet. Der Spieler ist letztenendes nur noch mit Fotografieren und Einscannen beschäftigt. Die Motivation geht damit vollkommen flöten. Der dritte Fall rettet sich durch eine spannende Geschichte und enthält auch wieder etwas Abwechslung. 5 von 10
ENDMEINUNG:
Es ist verdammt schade, dass das Spielprinzip so eintönig geworden ist. Die Verhöre kann man selbst nicht durchführen, dennoch haben die Macher versucht durch Minispiel-Einlagen etwas Abwechslung einzubringen, doch auch diese können nach gewisser Zeit die Eintönigkeit nicht mehr kaschieren. Selbst die Storys sind leider ziemlich dröge. Bedauerlich, da die technische Machart und die Schauspieler sehr zu begrüßen sind. Ausgezeichnete Technik allein macht eben noch kein gutes Spiel... Allerdings sei gesagt, dass CASEBOOK wahrscheinlich auch ein wenig vom ursprünglichen Episoden-Format lebt. Ein Fall pro Monat bringt hier offenbar mehr Spaß, als drei Fälle hintereinander mit dem immer wieder gleichen Schema. Nach Episode II schwand nämlich die Lust gänzlich; Episode III wurde von mir erst einige Wochen später vorgenommen - und machte, wie im Test erwähnt, mehr Spaß. Dies wird eventuell nicht nur wegen der besseren Geschichte der Grund gewesen sein... Nach dem gelungenen, dritten Fall ist jedenfalls auch bei mir nun doch das Interesse nach weiteren Episoden da... Fazit: Fans von Forensiker-Serien a la CSI können es einmal mit CASEBOOK versuchen.
5 von 10