Mit der Spiele-CD erhält der Spieler einen Silberling der "Polizei". Diese hat die CD vom vermeintlichen Killer "Phoenix" erhalten und bittet nun Freiwillige um Mithilfe. Die Story wird durch das Lösen verschiedener Knobelaufgaben voran getrieben, wird allerdings rückblickend erzählt. Der Killer präsentiert bei erfolgreicher Lösung immer wieder verschiedene Filmschnipsel. Die Story geht nur zaghaft voran, der Spieler ist jedoch praktisch bereits mit dem Erhalt der Spiele-CD in der Story involviert. Allein die Idee ist schon ein wenig genial. Die Story selbst, die sich in den Filmsequenzen wiederspiegelt, ist allerdings nicht sehr spektakulär, da der Spieler im Gegensatz zu anderen Vertretern des Genres, nicht aktiv mitspielt. 7 von 10
GRAFIK:
"In Memoriam 2" präsentiert sich dank DVD in einer schönen Qualität. Die Filmsequenzen werden nur leider in einem kleinen Fenster präsentiert. Eine höhere Auflösung wäre hier angebracht gewesen. Die Spielegrafik selbst ist sehr düster geraten, will sich hier aber der Story anpassen und trifft es dementsprechend gut.
8 von 10
SOUND:
Der Sound präsentiert sich qualitativ glasklar. Auch sonst gibt es nichts auszusetzen. Soundeffekte und Musikuntermalung passen gut zum Spieleinhalt.
8 von 10
SPIELTIEFE: Die Hauptaufgabe des Spielers besteht darin, die Knobelspiele des Phoenix zu lösen. Nach erfolgreicher Lösung präsentiert der Killer zur Belohnung eine Filmsequenz, die dem Spieler näher zur Aufklärung des Sachverhalts bringt. Dabei erhält der Spieler auch echte eMails in sein Postfach! In diesem Zusammenhang muß der Spieler vor Spielbeginn online einen Account erstellen. Für das Lösen der Knobelaufgaben ist es mitunter erforderlich auf die Hintergrunderzählungen der Filmsequenzen zu achten und sogar das echte World Wide Web zu verwenden (z. B. Artikel aus Wikipedia).
Die Spieltiefe ist am schwersten bei "In Memoriam 2" zu bewerten. Die CD ist nicht als simple Spiele-CD anzusehen. Zur Lösung das Internet mit einzubeziehen ist clever; dieser Schachzug bringt viel Realismus mit sich. Der schablonenhafte Spielablauf "Rätsel lösen, Filmsequenz ansehen" wird allerdings nach einer Weile eintönig und erinnert unangenehm an "The 11th Hour", das Konzept ist hier jedoch deutlich aufwendiger. Die Rätsel selbst haben zwar weitestgehend eine relativ leichte Lösung, sind aber oft durch ihre Machart verkompliziert worden. Hier handelt es sich um harte Kopfnüsse, die nur durch Aufmerksamkeit, guter Recherche im Internet und zäher Knobelei geschafft werden können. Der Schwierigkeitsgrad ist daher mitunter recht unfair ausgefallen, beinharte Rätselknacker werden Ihre Freude haben. 5 von 10
KOMFORT:
Das Spiel ist gut zu handhaben. Der Wechsel zwischen der Spieloberfläche und dem Browser zum Recherchieren, kann über ein Menü erreicht werden oder auch problemlos über die ALT+TAB-Kombination. Alle bisher gezeigten Videos kann man sich über ein Menü noch einmal ansehen.
8 von 10
SYNCHRO:
Die Filmsequenzen wurden professionell synchronisiert, allerdings nur die Hintergrunderzählungen. Gelegentlich gibt es auch Dialoge in den Filmen selbst, welche in englisch belassen worden sind. Etwas schade. Abgesehen davon eine gute Übersetzung.
8 von 10
SPIELSPASS:
Die Spieleidee selbst macht von Anfang an viel Laune, leider stellt sich nach ein paar Spielstunden mehr und mehr Ernüchterung ein, denn die Spieltiefe ist nicht von Pappe. Wer normalerweise Knobelaufgaben meidet und nicht mehr als eine durchschnittliche Zeit für ein Spiel aufwenden möchte, sollte sich zweimal überlegen, die CD des Phoenix-Killers anzupacken. Der Frust-Faktor kann hier unter Umständen sehr in die Höhe schnellen. Vor allem mit zwei oder mehreren Personen kann es dagegen schon wieder viel Spaß machen. 5 von 10
ENDMEINUNG:
"In Memoriam 2" ist sehr schwer zu bewerten. Auf der einen Seite ist die geniale Spielidee an sich, auf der anderen Seite der Frust über den teilweise unfair hohen Schwierigkeitsgrad. Wären die Knobelaufgaben nicht derart verkompliziert ausgefallen, hätte das Spiel noch weit mehr Spaß mit sich gebracht. So aber fängt irgendwann an die Frustation zu überwiegen. Ein wenig bedauerlich auch die Tatsache, dass man in den Filmsequenzen nicht aktiv mitspielt.
Es ist schon sehr schade, mit besserer Spieltiefe hätte "In Memoriam 2" ein Knaller werden können. Eines muß man dem Spiel so oder so nachsagen: Es ist verdammt innovativ. Das Rätseldesign nervt mit der Zeit, die Verschmelzung von Spiel und Realismus ist dafür sehr interessant. Aus diesem Grund ist man von dem Spiel hin- und hergerissen. Trotz der nur durchschnittlichen Endwertung sei auch Nicht-Genre-Fans empfohlen, einen Blick drauf zu werfen. Wer sich viel Zeit und vielleicht auch einen zweiten Spieler zu Hilfe nimmt, könnte hier außergewöhnliche Unterhaltung erleben.
5 von 10