STORY:
Die Story ist ganz frisch und unverbraucht, allerdings nicht besonders umfrangreich. Nach der Eingangssequenz folgt praktisch nur die Aufgabe alle 3 Bands zum Stern am Musikhimmel zu machen. Große Storyelemente bleiben dabei eher aus. Dennoch ist es dem Drehbuch anzurechnen, dass es frischen Wind ins FMV-Game-Genre bringt. Darstellerisch passabler Durchschnitt. Ein wenig ungewöhnlich wirken ein paar wenige Szenen wie z. B. die Schwarz/Weiß-Sequenz, in der Hauptdarsteller Al seine Band fast an einen vampirähnlichen Doppelgänger seiner selbst verliert. Außerdem ist ausgerechnet Al öfters eine ganze Ecke zu schmierig und unsympathisch. 6 von 10
GRAFIK:
Grafisch kann das Spiel auch heute noch gut überzeugen. Die Videosequenzen präsentieren sich zwar nicht mit sehr vielen Bildern pro Sekunde, da die Qualität stimmt stört dies jedoch kaum. Auch das Menüdesign um den Film herum ist ansprechend und paßt zum Spiel sehr gut. Desweiteren wechselt sich die Farbe des Menüumrisses, je nachdem mit welcher Band der Spieler gerade beschäftigt ist. Einzig ein wenig zu kritisieren ist die Tatsache, dass die Windows-Auflösung verkleinert werden muß, wenn man "Hitman" im Vollbild-Modus spielen möchte. Je größer die Auflösung, desto kleiner ist der Spielausschnitt. Insgesamt ist die Grafik stimmig, passend und übersichtlich.
8 von 10
SOUND:
Der Ton spielt bei "Hitman" selbstverständlich eine große Rolle. Und den hat man sauber hinbekommen. Vom Klang her gbt es nichts auzusetzen. Kein Rauschen, keine mindere Qualiät. Die 3 Bands "Scrub", "Urban Voodoo" und "Banana Fish" haben durchaus etwas drauf und präsentieren ein paar nette Rocksamples. Kleine Nebengeräusche (z. B. beim Durchblättern des Adress-Rolodex) wurden ebenfalls gut gewählt und runden den sehr guten Gesamteindruck ab.
9 von 10
SPIELTIEFE:
Hier beginnt das Spiel zu schwächeln, wie so oft bei interaktiven FMV-Schnellschüssen. Eine Herausforderung ist "Hitman" zunächst einmal keineswegs. Standardmäßig ist es ausreichend sich bei den angebotenen Alternativen auszuprobieren....auszuprobieren? Ja, richtig gehört. Manchmal kann etwas Feilscherei Wunder wirken, manchmal aber auch das vorzeitige Ende bedeuten. Holt man seinen Klienten Hot Dogs und steigt dazu aus dem Auto, fahren diese plötzlich ohne ersichtlichen Grund davon.
Auch ein Manko die Tatsache, dass der Spieler z. B. an einer Stelle eine Entscheidung für eine Band trifft, die Al mißbilligt. Wieso das? Schließlich wird Al vom Spieler gesteuert und daher sollte dieser keine andere Meinung haben, als der Spieler. Sehr schwierig ist das Spiel durch das Probieren der jeweiligen Antworten wiederum auch nicht. Zum Ende hin sorgen noch ein paar Zwischenspiele für Abwechslung. Beispielsweise muß der Spieler ein kurzes Musikvideo zusammenschneiden, welches dem Plattenboß, dem der Ausschnitt anschließend präsentiert wird, zusprechen muß. Ist dies nicht der Fall läßt er Al wissen was er an dem Clip kritisiert, damit man eine Chance bekommt den Schnitt zu verbessern. 5 von 10
KOMFORT:
Bis auf eine Speicher- und eine Hilfefunktion gibt es keine besonderen Optionen. Das Menü ist übersichtlich und leicht zu bedienen, ebenso wie das gesamte Spiel. Technisch wirkt alles sehr ausgereift. Außerdem findet man in der Spielepackung noch eine Audio-CD auf denen sich neben einer Band auch die drei Acts aus dem Spiel mit je fünf Songs präsentieren. Eine erfreuliche und spendable Beilage.
7 von 10
SYNCHRO: Die Synchro fällt überraschenderweise sehr gut aus. Bei dem eher kleinen Publisher CDV hätte man das nicht unbedingt erwartet. Um so mehr erfreut es, das die meisten Darsteller mit professionellen und bekannten Sprechern versehen wurden. So wird zum Beispiel die Hauptfigur Al Baxter von Phillip Moog gesprochen, der schon den Schauspielern Owen Wilson und Guy Pearce seine Stimme lieh. Eine Schwäche ist in den Zwischenspielen vorhanden, bei denen die Optionen nicht eingedeutscht worden sind. Immerhin handelt es sich nicht um sehr viele Menüpunkte; im Handbuch wird desweiteren erklärt welcher Menüpunkt für welche Funktion steht.
9 von 10
SPIELSPASS:
Hitman bringt durch die abwechslungsreiche Idee, gute Präsentation und stimmige Synchro einiges an Unterhaltung. Nur das Spiel selbst ist ein wenig enttäuschend. Zudem ist der Spass viel zu schnell vorbei. Nach nicht einmal 4 Stunden flimmerte die Endsequenz über den Bildschirm. Ein größeres Kriterium, welches dem Spiel einige Punkte kostet.
6 von 10
ENDMEINUNG:
"Hitman" kann in Sachen Grafik, Sound, Synchro und Grundidee punkten. Die Spieltiefe allerdings ist schwach. Zu viel muß der Spieler nach dem "Trial and Error"-Prinzip vorgehen. Verschiedene Szenen sind einfach nur unlogisch. Vor allem aber ist es schade, dass das Spiel sehr kurz geraten ist. Ein größeres Kriterium, welches eine höhere Wertung verhindert. Als Spiel für Zwischendurch hält "Hitman" den Spieler jedoch gut bei Laune.
6 von 10