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Review

The 11th Hour

 Medium: Deutsche Fassung 

STORY:
Die Story ist ein wenig undurchsichtig: Wie kann eine gefesselte Frau dem Helden eine Botschaft auf einem Game Boy-ähnlichem Etwas zuschicken? Und wenn es eine Falle ist, warum fährt er dann allein zu dem Landhaus ohne Verstärkung mitzunehmen? Auch die restliche Storyline ist sehr dünn. Nach der Anfangssequenz gibt es praktisch kaum noch eine. Nur nach und nach gibt es mal wieder ein paar Sekunden Film zu sehen, die das ganze Geschehen erklären. Trotzdem eine sehr plumpe Geschichte.
3 von 10


GRAFIK:
Grafisch präsentiert sich das Spiel auf passablem Niveau. Die Spielgrafiken sind gut gezeichnet und qualitativ recht gut. Die Qualität der Filmsequenzen ist Durchschnitt: Der Interlace-Modus sorgt nicht gerade für Verschönerung der etwas pixeligen Filmsequenzen. Dieser läßt sich jedoch auch ausschalten. Allerdings muß man dann ein paar kleine Störungen im Bild in Kauf nehmen. Insgesamt zu verschmerzende Schwächen. Mit Rücksicht auf das Alter des Spiels ist noch eine "7" drin. Die kleinen Störungen im Bild treten übrigens nicht in der kompletten Filmversion auf, die man sich am Ende des Spiels ansehen kann.
7 von 10


SOUND:
Das Spiel beginnt sehr stimmungsvoll mit dem Lied "I can't take a breath" im Anfangsmenü. Danach geht es nur noch bergab. Jegliche Zwischenmusiken im Spiel sind schlicht nervtötend. Spätestens nach einer halben Stunde kann man es sich nicht mehr mitanhören. Die Zwischenkommentare sind auch furchtbar. Mehr dazu später.
2 von 10


SPIELTIEFE:
Die Spieltiefe ist der absolute Krampf: Man kann sich zwar alle möglichen Gegenstände im Haus anschauen, jedoch gibt es bei 99 von 100 Gegenständen bei einem Klick nur einen Kommentar des Entführers zu hören. Selbst wenn man dann den 100sten Fall bzw. Gegenstand erwischt, muß man erst vorher eines der vielen, meist sinnfreien Rätsel lösen. Ein paar wenige sind ganz solide, aber das wars auch. Überhaupt: DIe Knobeleien sind die eigentliche Geduldsprobe: Für viele Rätsel stehen nur eine bestimmte Anzahl von Zügen zur Lösung zur Verfügung. Sind alle verbraucht, aber das Rätsel nicht gelöst, darf man sich vom Hauseigentümer Stauff beleidigen lassen - allerdings auch dann, wenn man das Rätsel lösen sollte. Hat man jedenfalls die dumme Knobelei geschafft, gilt es nun noch den Gegenstand zu finden, der durch das Lösen des Rätsels jetzt anklickbar ist. Findet man Diesen, gibt es ein paar Sekunden Film zu sehen, die erklären was denn eigentlich passiert ist. Und ja: DAS ist das gesamte Spiel! Tolle Wurst.
1 von 10


KOMFORT:
Wenn man die nervende Hintergrundmusik doch abschalten könnte... Doch leider gibt es keine Option dafür. Immerhin: Es gibt u.a. ein paar Grafikoptionen, dabei sinnvolle wie die Videosequenzen im Halbzeilen- oder im Vollbildmodus anzuschauen und weniger sinnvolle wie die Spielgrafik in schwarz/weiß darzustellen. Auf schnellen Systemen könnte es hier zu Problemen kommen: Beim Test lief das Spiel in der Farbversion doppelt so schnell ab, wenn man sich im Haus bewegte. Immerhin gibt's noch ein nettes Making Of und auch die Handhabung im Spiel selbst ist okay.
3 von 10


SYNCHRO:
Die Filmsequenzen sind schon ziemlich schlecht synchronisiert, am schlimmsten ist allerdings der Entführer bzw. Hauseigentümer Henry Stauff, der im Haus permanent dumme Sprüche klopft. Sein Gerede ist einfach nur unterirdisch schlecht. Mehr kann man dazu auch nicht sagen. Sätze wie "Du doofer Hansepatz. Pass auf, dass deine Wesserchen nicht verfaulen." muß man selbst gehört haben. Außerdem sind nicht alle Schriften in deutsch. Ein langer Spruch, der noch vor dem eigentlichen Spiel auftaucht, ist komplett in englisch geblieben. Einzig punkten kann die recht gute Sprecherin der Reporterin Robin Morales; die restlichen Stimmen der Darsteller schwanken von mäßig bis mies. Und: Schon mal auf die CDs des Spiels geschaut? Dort ist zu lesen: "Da Nachfolger von '7th Guest'."
1 von 10


SPIELSPASS:
In den ersten Minuten macht "The 11th Hour" Laune, nur kurze Zeit später sackt der Spielspass dann so arg in den Keller, dass man ihn selbst mit einer Lupe nicht mehr auffinden kann. Spieltiefe, Hintergrundmusik und Synchro sind übel. Die wenigen Pluspunkte des Spiels fallen angesichts der Schwächen nach ein paar Minuten kaum noch auf.
1 von 10


ENDMEINUNG:
Das Fazit? Furchtbar! Selten so einen Müll gespielt. Unglaublich, dass hier Virgin Interactive und die Entwickler des später erschienenen "Tender Loving Care"-Spiel's dahinter stecken. Na ja, jeder hat mal einen schlechten Tag. Nach einer Weile wird die Hintergrundmusik verbunden mit dem nervenden Hintergrundsprecher absolut unerträglich. Zugegeben: Die Grafik ist okay und die Filmsequenzen sind handwerklich solide inszeniert, allerdings gehen angesichts der Minuspunkte die wenigen positiven Aspekte unter. Am meisten Spaß bringt das Spiel noch, wenn man sich ein Savegame besorgt, in dem das Spiel durchgespielt wurde oder sich der Spieler kurz vor dem Ende befindet. Hat man die Katastrophe durch, kann man sich alle Filmsequenzen an einem Stück anschauen. Aufgrund der wenigen Pluspunkte faßt "The 11th Hour" noch einen standfesten Punkt ab, darf sich aber trotzdem das Prädikat "Totalschaden" anheften.
1 von 10
 
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