Medium: Deutsche Fassung
STORY:
Die Story von "Black Dahlia" wird in einem fast schon "Film-noir"-typischen Stil erzählt. Spannung gibt es erfreulicherweise durchgehend; ein paar unerwartete Wendungen halten den Spieler bei Laune. Dafür sorgen auch die im späteren Spiel verschiedenen Orte, wobei zum Beispiel die gelungene Fahrt im Zug hervorzuheben ist. Außerdem geht es in BLACK DAHLIA dank ein paar wenigen, blutigen Szenen nicht
gerade zimperlich zu. In Sachen Besetzung sind einige bekannte Hollywoodstars in kleinen Nebenrollen zu sehen, wie zum Beispiel Dennis Hopper ("Speed", "24") oder Teri Garr ("Friends"). Die Darsteller bewegen sich allgemein auf sehr gutem Niveau. Ein wenig aus dem inszenatorischen Rahmen fällt der mißlungene Indiana Jones-Part. Ob geklaut oder als Huldigung gedacht: Die Einlage hält nicht sehr bei Laune. Dennoch: Insgesamt ist die Story ausgeklügelt und sehr spannend. Ein paar Logikfehler lassen sich da verschmerzen.
8 von 10
GRAFIK:
Ähnlich wie in "Phantasmagoria 2" setzt auch "Black Dahlia" in seinen Filmsequenzen auf den Halbzeilenmodus, der zwar nicht sehr schön wirkt, dennoch zeugen die Videos von guter Qualität. Die Spielegrafik ist ebenfalls sehr gelungen und gut gezeichnet.
8 von 10
SOUND:
Qualitativ gibt es nichts auszusetzen: Die Dialoge kommen klar und sauber rüber. Nur in einigen Szenen, wenn der Hauptdarsteller zum Spieler spricht bzw. seine Gedanken erzählt, wurde der Ton etwas vorzeitig abgewürgt. Die Musik ist nicht unbedingt der Bringer, dafür sind die Soundeffekte in Ordnung.
7 von 10
SPIELTIEFE: "Black Dahlia" begeht einen ähnlichen Fehler wie seinerzeit "Ripper": Die Gespräche und das Lösen verschiedener Rätsel verlaufen sehr linear. Dann sind da allerdings noch die verschiedenen Knobelspielchen, die teils mit einer arg hohen Schwierigkeit zu Buche schlagen.
Einsteiger sind hier definitiv fehl am Platze. Hier wäre es angebracht gewesen optional mehrere Schwierigkeitsstufen zur Verfügung zu stellen. Zwar gibt es für die Rätsel Cheatcodes, aber alleine lösen macht natürlich weit mehr Spaß. Durch die Anzahl von ca. 2 Dutzend solcher Rätsel ist es jedoch nur sehr schwer möglich einen Reiz dafür zu entwickeln. Eine Actionszene in Form einer Schießerei sorgt für kurze Abwechslung, bleibt aber leider die einzige dieser Art.
5 von 10
KOMFORT:
Neben einer echten fehlenden Option zur Deaktivierung der deutschen Untertitel, sind auch die restlichen Optionen nur Durchschnitt. Zum einen gibt es das typische Speichern sowie eine Lautstärke-Regelung. Allerdings läßt sich nur die Musik regulieren. Für Soundeffekte und Filmsequenzen gibt es leider keine Optionen. Nur eine Hotkey-Konfiguration steht noch zur Verfügung. So läßt sich zum Beispiel durch einen bestimmten Tastendruck das Inventar aufrufen.
Die Ausstattung des Spiels ist okay: Es gibt einige amüsante "Easter Egg's" im Spiel in Form von Filmsequenzen die sich nur an bestimmten Stellen aufrufen lassen. Außerdem bekommt man sehr viel Spiel für's Geld: Auch wenn die Rätseleinlagen per Cheatcode umgangen werden dauert es lange bis die Endsequenz über den Bildschirm flimmert. Einige Optionen lassen sich seltsamerweise nur per manueller Editierung einer INI-Datei im Black Dahlia-Verzeichnis einstellen (z. B. Deaktivieren der dt. Untertitel oder das Nutzen mehrerer CD- oder DVD-Laufwerke). 6 von 10
SYNCHRO:
Die deutsche Lokalisation ist die größte Schwäche des Spiels. Ein positiver Aspekt ist erst einmal das Eindeutschen verschiedener Schriftzüge. Allerdings wurde dies nicht bei jedem durchgeführt. Auf eine gesprochene Übersetzung der Filmsequenzen wurde verzichtet. Stattdessen gibt es bei jeder Filmsequenz deutsche Untertitel, die jedoch mehr schlecht als recht sind und sich fast schon störend auswirken, denn selbige sind jeweils komplett in einem Block zeitlich an die Filmsequenz angepaßt worden. Krassestes Beispiel: Bei einer Schießerei gegen Anfang schreit der Hauptdarsteller "Halt, Stehenbleiben!". Die Untertitel dazu kommen 20 Sekunden zu spät - während das Beschießen schon längst im Gange ist. Die Dialoge, in der Sequenz, die nach dem Kugelbeschuß fallen, werden dagegen schon während der Schießerei untertitelt. An ein paar wenigen Stellen wiederholte sich fälschlicherweise die Übersetzung der ursprünglich vorherigen Szene. Die Untertitel lassen sich wahlweise abschalten, jedoch nicht im Spiel, sondern nur per manueller Editierung der, unter "Komfort" erwähnten, INI-Datei. Die Übersetzung selbst ist okay, mit ein paar Schwächen. Es ist schade wenn zum Beispiel "Butcher" schlicht mit "Mörder" übersetzt wird.
4 von 10
SPIELSPASS:
Trotz der, wie erwähnt, leider sehr hohen Schwierigkeit der Rätseleinlagen, schafft es "Black Dahlia" Reiz zu entwickeln. Die Länge des Spiels sorgt für viele Spielstunden und die sehr guten darstellerischen Leistungen und durchgängige Spannung halten bei Laune. Nur die deutsche Synchro trübt das Vergnügen noch ein wenig. Leider wird der Endeindruck nochmal kurz gedämpft, denn ein echter Abspann fehlt. Die positiven Aspekte überwiegen. 7 von 10
ENDMEINUNG:
Da unter "Spielspass" bereits alles gesagt wurde bleibt nur noch das abschließende Fazit: Ein gelungenes Video-Adventure, das zwar kein Meilenstein geworden ist, aber Fans eine Weile bei der Stange halten wird. Überraschend, dass der Film mit einer 12er-Freigabe davonkam. Ein paar wenige Szenen sind nämlich durchaus deftig.
7 von 10